Massage bei Parkinson

Bei Parkinson handelt es sich um eine degenerative Störung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich den Bereich des Gehirns betrifft, der als Basalganglien bekannt ist. Diese Region ist nämlich ganz wichtig für die Steuerung von Bewegungen, die wir bewusst steuern können. Der Verlust von Nervenzellen, die Dopamin produzieren, führt zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit wie Zittern, Muskelsteifheit und verlangsamte Bewegungen. Diese Krankheit kommt meistens ab dem 60. Lebensjahr vor, kann aber auch jüngere Menschen betreffen.

Ist es sinnvoll eine Person mit Parkinson zu massieren?

Eine Massage kann mithelfen die Symptome der Parkinson-Krankheit zu lindern. Sie hilft dabei, die Muskeln zu entspannen, Verspannungen zu lösen und Muskelkrämpfen vorzubeugen. Außerdem fördert die Massage die Durchblutung. Dadurch werden Schmerzen gelindert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert. Am effektivsten ist die Massage, solange der Patient noch was in den betroffenen Körperbereichen spürt. Dadurch können die Betroffenen wieder beweglicher werden.

Was sind die Anzeichen und Symptome der Parkinson-Krankheit?

Die Parkinson-Krankheit entwickelt sich schleichend und die ersten Symptome sind oft schwer zu erkennen. Die Hauptsymptome sind Tremor – das heißt, die Muskeln zucken in einer Gliedmaße – und eine Beeinträchtigung der Körperhaltung und des Gleichgewichts. Diese Symptome führen oft dazu, dass die Leute eine gebückte Haltung einnehmen und häufiger stürzen. Auch Sprachstörungen wie leises, monotones Sprechen oder der Verlust automatischer Bewegungen wie Lächeln und Blinzeln sind typisch. Im weiteren Verlauf der Krankheit werden die Muskeln immer steifer, was dazu führt, dass die Betroffenen sich nur noch eingeschränkt bewegen können. Selbst einfache Bewegungen sind dann mit Schmerzen und Mühe verbunden.

Welche Massagetechniken sind am effektivsten?

Für die Behandlung von Parkinson-Patienten eignen sich verschiedene Massageformen besonders gut.

Bei der Tuina-Massage, einer chinesischen Technik, werden Akupressur, Dehnungen und Mobilisationen eingesetzt, um Muskelsteifheit zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Tuina wirkt besonders gut, wenn es darum geht, die Energiebahnen im Körper anzuregen und so für mehr Balance zu sorgen.

Bei der Deep Tissue Massage werden die tieferliegenden Muskelschichten besonders intensiv bearbeitet. Diese Massage ist besonders gut geeignet, um chronische Muskelverspannungen und Steifheit zu lindern, die bei Parkinson-Patienten häufig auftreten. Durch den Druck, der tiefer geht, können Verspannungen gelöst und die Durchblutung gefördert werden.

Schwedische Massage: Hierbei werden die Muskeln ganz sanft und gleitenartig massiert, was sie entspannt und die Durchblutung verbessert. Sie eignet sich gut, um sich zu entspannen und leichte Muskelverspannungen zu lindern. Das führt bei Parkinson-Patienten zu mehr Wohlbefinden.

Lomi Lomi ist eine hawaiianische Massage, die für ihre fließenden, rhythmischen Bewegungen bekannt ist. Diese werden mit Unterarmen und Händen ausgeführt. Lomi Lomi hilft dabei, richtig tief zu entspannen. Außerdem kann die Massage Stress und Muskelsteifheit reduzieren.

Eine Massage hat viele Vorteile für Parkinson-Patienten. Wenn sie regelmäßig angewendet wird, kann sie dazu beitragen, die Lebensqualität von Parkinson-Patienten erheblich zu verbessern. Sie hilft nicht nur, den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen, sondern macht auch den Alltag leichter. Die Massage hilft Menschen, die unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leiden, wieder ein Stück Lebensfreude zu gewinnen. Außerdem ist die Massage eine tolle Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und neue Leute kennenzulernen – vor allem für Patienten, die sich einsam fühlen. Durch die Bewegung und Berührung während der Massage werden Endorphine freigesetzt, was zu einem Gefühl von Euphorie und Wohlbefinden führt.

Was sollte bei einer Massage beachtet werden?

Bei der Behandlung von Parkinson-Patienten mit Massagen muss man auf einiges achten. Dabei muss man natürlich auch darauf achten, wie steif der Patient ist. Wenn der Patient sehr steif ist, sollte die Behandlung mit wenigen Positionswechseln erfolgen. Eine Entspannungsmassage kann dabei helfen, den Bewegungsspielraum zu erweitern und den Patienten zu beruhigen. Wenn der Patient unter Ödemen leidet, kann eine manuelle Lymphdrainage (MLD) helfen, die Schwellungen zu reduzieren und den Lymphfluss zu verbessern.

Was kann man von einer Massage erwarten?

Parkinson-Patienten profitieren von einer Massage, weil dabei Endorphine freigesetzt werden. Dadurch werden Schmerzen weniger wahrgenommen und das Wohlbefinden steigt. Eine Massage kann auch dabei helfen, Ängste zu lindern, Muskelsteifheit und Krämpfe zu verringern sowie die Verdauung und den Schlaf zu verbessern. Außerdem kann sie dabei helfen, Stress, Stimmungsschwankungen und Depressionen zu verringern, was zu einer besseren Lebensqualität führt. Die Massage wirkt oft sofort. Die Patienten fühlen sich danach entspannt und erleichtert.

Wie wirkt die Massage bei Parkinson?

Bei der Massage für Parkinson-Patienten ist es wichtig, die Muskeln ganz sanft zu bearbeiten. Dadurch werden sie wieder flexibler und Verspannungen lösen sich. Man sollte darauf achten, die Patienten nicht zu stark zu manipulieren, um zusätzliche Schmerzen oder Verletzungen zu vermeiden. Besonders wichtig ist die Arbeit an den Nackenmuskeln, weil die bei Parkinson ja oft betroffen sind. Die Behandlung umfasst oft auch Übungen, um die Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Bei Patienten mit Gelenkersatz müssen wir aber besonders aufpassen, um Komplikationen zu vermeiden.

Wann sollte man eine Massage als Parkinson-Patient sein lassen?

Nicht jeder Parkinson-Patient kann mit einer Massage behandelt werden. Patienten mit blauen Flecken, offenen Wunden oder einer Vorgeschichte von Blutgerinnseln bzw. schwachen oder gebrochenen Knochen sollten sich vorher von ihrem Arzt beraten lassen, bevor sie eine Massage machen. Es ist wichtig, dass man sich mit dem behandelnden Arzt abspricht, damit die Massage sicher und effektiv in den Behandlungsplan integriert werden kann. Außerdem sollten alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit der Patient sicher und reibungslos auf die Massageliege wechseln kann.

Zum Schluß:

Massage ist kein Allheilmittel gegen Parkinson, aber sie kann eine tolle Ergänzung zur umfassenden Behandlung sein. Studien zeigen, dass Massagen gegen Schmerzen und Steifheit helfen, die bei Parkinson oft auftreten. Es ist wichtig, dass Masseur und Patient offen miteinander reden, damit die Behandlung so gut wie möglich ist.

Massage kann für Parkinson-Patienten eine große Hilfe sein. Sie lindert nicht nur die körperlichen Symptome, sondern verbessert auch das emotionale Wohlbefinden. Wenn die Massage richtig angewendet wird und regelmäßig durchgeführt wird, können Patienten eine bessere Lebensqualität erreichen und länger selbstständig bleiben.

Studie bzw. Fallstudie zum Thema

  1. Zhiran Kang, Hua Xing, Qiang Lin,Fanchao Meng,  and Li Gong corresponding author , Effectiveness of therapeutic massage for improving motor symptoms in Parkinson’s disease: A systematic review and meta-analysis, Front Neurol. 2022; 13: 915232. Published online 2022 Sep 5, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9483027/
  2. Efthalia Angelopoulou ,Maria Anagnostouli, George P. Chrousos , Anastasia Bougea , Massage therapy as a complementary treatment for Parkinson’s disease: A Systematic Literature Review, Complementary Therapies in Medicine, Volume 49, March 2020, 102340,https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0965229919319272?via%3Dihub
  3. Yolanda Casciaro, BSc, RMT, Massage Therapy Treatment and Outcomes for a Patient with Parkinson’s Disease: a Case Report, Int J Ther Massage Bodywork. 2016 Mar; 9(1): 11–18.Published online 2016,Mar.4https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4771486/

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