Biokinematik ist eine Synthese aus medizinischem Wissen, Physik und Biologie, die untersucht, wie chronische Schmerzen entstehen und mittels spezifischer Bewegungsmuster behoben werden können. Sie zielt darauf ab, Körper, die ihre natürliche Beweglichkeit verloren haben, wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Das Bewegungstraining Biokinematik erkennt an, dass chronische Schmerzzustände, beispielsweise bei Arthrose oder Bandscheibenvorfällen, aus pathologischen Veränderungen im Bewegungsapparat resultieren.

Moderne Lebensweisen, die durch wenig Bewegung und einseitige Belastungen gekennzeichnet sind, tragen signifikant zu solchen Veränderungen bei, indem sie zu einer Verkürzung der Muskeln führen, die wiederum das muskuläre Gleichgewicht stören. Auch frühere Verletzungen oder Unfälle können langfristig ein Ungleichgewicht der Muskulatur verursachen, das chronische Schmerzen nach sich zieht.

Interessanterweise sind Schmerzen und ihre Ursachen bei chronischen Beschwerden oft räumlich getrennt, was die Suche nach der eigentlichen Schmerzquelle erschwert.
Dank der Biokinematik ist es nun möglich, solche chronischen Schmerzen durch gezieltes Training und ohne den Einsatz von Operationen oder Medikamenten zu lindern.

Es geht dabei um die Detektivarbeit, die gestörte Muskulatur aufzuspüren und gezielt zu trainieren.
Im Training kommen spezifische Übungen und Techniken zum Einsatz, die darauf abzielen, das Bindegewebe und die Muskeln zu stärken und so in ihren gesunden Ursprungszustand zurückzuführen. Dies ermöglicht es dem Körper, sich wieder natürlich zu bewegen, wodurch die Schmerzen nachlassen.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Muskelschwäche oft die Ursache für Beschwerden ist, zeigt die Biokinematik, dass in den meisten Fällen eine verkürzte, also zu “starke” Muskulatur das Problem darstellt. Diese Erkenntnis stellt einen effektiveren Ansatz dar als viele osteopathische Methoden und ist in der Bearbeitung chronischer Schmerzen statistisch signifikant erfolgreicher.

Training und Coaching in der Biokinematik

Der erste Schritt im Coachingprozess besteht darin, die Störungen zu erkennen und zuzuordnen, wobei ein tiefes Verständnis der Anatomie und der Funktion der Muskulatur erforderlich ist. Nach einer gründlichen Untersuchung der Muskelfunktion und -beweglichkeit folgt eine genaue Untersuchung der muskulären Spannungszustände.

Der Coach setzt dann gezielt Reize, um eine Anpassung des Körpers zu provozieren, wodurch die Muskelfasern in ihre ursprüngliche Ordnung zurückgeführt werden. Die Reizsetzung erfolgt direkt am Bindegewebe des Muskels, wo die Störung entstanden ist, und ermöglicht es, über spezielle Techniken eine Spannungsregulierung zu initiieren.

Diese Techniken können passiv durch den Coach oder aktiv durch gezielte Übungen des Klienten angewendet werden. Insbesondere das manuelle Setzen von Druckpunkten, das eine sofortige Spannungsregulierung des Muskels bewirkt, hat sich etabliert.

Die aktive Beteiligung durch definiertes Training bietet dem Klienten die Möglichkeit, selbst ein Experte seines Körpers zu werden, indem er lernt, die Übungen eigenständig durchzuführen.

Durch ein erfolgreiches Training wird der Klient befähigt, seine Schmerzen zu verstehen und mit den erlernten Techniken und Lebensstilanpassungen selbstständig zu managen.

So können Schmerzen ohne Operationen und Medikamente effektiv bearbeitet werden, und der Klient gewinnt die Unabhängigkeit von weiterer Coachingunterstützung.

Die Biokinematik bietet Lösungsansätze für eine Vielzahl von Beschwerdebildern.